Das Indische

Springkraut

ein Neubürger mit explosionsartiger Ausbreitung

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Drei Arten von Springkräutern gibt es bei uns. Einheimisch ist das Rühr-mich-nicht-an. Neu­bürger in unserer Flora sind Kleinblütiges Spring­kraut (siehe auch andere Tafel) und Indisches Springkraut.

Alle Springkraut-Arten haben mit Explosion zu tun. Die reifende, saftig-grüne Fruchtkapsel entwickelt bis zu ihrer Reife eine hohe Spannkraft. Eine kleinste Erschütterung oder gar Berührung („Rühr-mich-nicht-an“) lässt die Früchte unter Ausschleuderung der Samen aufspringen (Springkraut). Die Samen können bis zu 7 Meter weit fortgeschleudert werden.

Als explosionsartig ist auch die Aus-breitung des Indischen Springkrautes zu bezeichnen. Die Art mit ihren großen, meist roten, nektarreichen, nach Obst duftenden Blüten wurde aus ihrer ursprünglichen Heimat im Himalaja (Kaschmir bis Nepal) 1839 nach England gebracht und dann an viele Gärten verteilt. Von dort aus hat sich die Art besonders in den letzten 30 bis 50 Jahren massenhaft ausgebreitet, vor allem an Flüssen und Bachläufen. In Wäldern ist sie seltener, aber von Imkern als Bienenweide wohl gelitten und vielfach bewusst eingebracht. Die hohe Durchsetzungsfähigkeit verdankt die einjährige Art ihrer starken Samenproduktion (32000 Samen pro qm), ihrer hohen (80%), mehrere Jahre andauernden Keimfähigkeit und ihrem aggressiven, selbst Brennnesseln unterdrückenden Wuchs. So ist es vielerorts zur Ausbildung von flächendeckenden Reinbeständen gekommen.