Die Erle

Bakterien haltende Bäume

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Im Gebiet kommt die hier wachsende Grau-Erle (Weiß-Erle) nicht natürlich vor; sie wurde forstlich eingebracht. Die Grau-Erle ist eine kennzeichnende Holzart von Fluss-Auen des Berg- und Alpenvorlandes.

Die Grau-Erle hat gesägte, spitz zulaufende, unterseits behaarte, die Schwarz-Erle an der Blattspitze etwas ausgerandete, unterseits kahle Blätter, mit wellig geschwungenen, nicht gesägten Rändern.

Ihre Schwester, die Schwarz-Erle, ist in Moorbruch-Wäldern und entlang der kleineren Flüsse, beispielsweise entlang der Schwarzen Laber, ein bestandsbildender Baum.

Die meisten unserer Waldbäume leben im Wurzel­bereich mit Pilzen in Symbiose.

Symbiose bedeutet Zusammenleben von Organismen zu gegenseitigem Nutzen. So auch die Erlen, die sich aber zusätzlich zu Pilzen (z. B. Erlengrübling) Bakterien (mit dem Namen Frankia) als Symbiose-partner wählen.

Die Bakterien sitzen in Kinderfaust großen Knollen, die sich an den Wurzeln der Erlen bilden. Die Bakterien versorgen die Erlen mit zusätzlichem Stickstoff, die Erlen bieten den Bakterien eine vor Konkurrenten gesicherte Wohnstätte und Nährstoffe (Kohlenhydrate).

Die Grau-Erle übt günstige Wirkungen auf den Boden aus, besonders durch Stickstoff-anreicherung und durch intensiven Bodenaufschluss. Das ist auch der Grund, weshalb sie forstlich immer wieder eingebracht wurde, obgleich ihr Holz, anders als bei der Schwarz-Erle, kaum genutzt wird. Ihr geringes Höhenwachstum macht sie geeignet als Vorwald-baumart zur Überstellung von Fichtenkulturen, wo sie also vorübergehend eine Schirm-funktion übernimmt. Auch als Brandschutzgürtel am Rande von Kiefernaufforstungen wurde sie gepflanzt.