Die Fichte

ist kein „Tannenbaum“

FichtenwaldMit dem Weihnachtslied „O Tannenbaum, o Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter…“ wird bei uns meist nicht eine Tanne, sondern gewöhnlich die Fichte besungen. Fichte und Tanne sind zwar immergrün („ Du grünst nicht nur zur Sommerszeit, nein auch im Winter, wenn es schneit …“), im Übrigen sind sie aber ganz verschiedene Nadelbäume.

Die Fichte ist mit einem Anteil von 45% an der Gesamtwaldfläche in Bayern die wichtigste Baumart. Mit ihrem raschen Wachstum übertrifft sie in ihrer Ertragsleistung die allermeisten anderen Waldbäume. Sie ist damit dem Waldbesitzer der „Brotbaum“ schlechthin. Fichtenholz ist in Deutschland das am meisten verwendete Bau- und Konstruktionsholz im Hoch-, Tief- und Innenausbau. Es stellt das wichtigste Massenholz für die Produktion von Papier und Zellstoff dar. Daneben wird ihr Holz auch in der Verpackungs-, Spielwaren- und Haushaltsindustrie verwendet.

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Fichtenwipfel
Die Förderung der Fichte als dominanter Forstbaum hat auch Nachteile mit sich gebracht. Die Anfälligkeit gegenüber Stürmen (als Flachwurzler), gegenüber Pilz- (Rotfäule) und Borkenkäferbefall, sowie gegenüber Luftschadstoffen führt immer wieder zum Zusammenbruch von Reinbeständen (Monokulturen). Die von ihr verursachte Versauerung des Bodens ist ökologisch nachteilig.

Die Fichte ist auch empfindlich gegenüber von Trockenheit und Wärme begleiteten Klimaschwankungen. Derzeit müssen wir uns darauf einstellen, dass sich die Fichte aus unseren Wäldern mehr und mehr verabschieden wird.

Fichtenkronen
Vor ihrer Förderung durch den Menschen war die Fichte auf die Alpen und deren Vorland, auf die höheren Lagen der Mittelgebirge, sowie in der Ebene auf Moorrandlagen und auf Flüsse begleitende Wälder (Auwälder) beschränkt.
Fichtenzapfen
Fichtennadeln
Vergleich von Nadelbaumstämmen
Fichtenzapfen
Fichtennadeln
Vergleich von Nadelbaumstämmen:
Links die hellrindige Tanne und rechts die Fichte
Fichtenzapfen
am Ast-Ende hängend
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