Verlandung
eines Weihers
Zeigerpflanzen wie Faulbaum und Wolfstrapp in der näheren Umgebung weisen darauf hin, dass der Boden lokal verdichtet ist, sodass sich Wasser staut. Die stellenweise auftretenden wasserundurchlässigen Tone der Eisbuckelschichten wurden wohl früher stellenweise abgebaut, wodurch kleine, rechteckig angelegte Waldweiher entstanden sind. Der Abteilungsname Weiherholz (belegt seit 1425) für dieses Waldgebiet weist auf diesen Vorgang hin. Die Waldweiher dienen dem Wild als Tränken. In ihrer unmittelbaren Nachbarschaft finden sich Suhlen wie auch „Malbäume“, an denen die Tiere ihr Fell reiben. Die Weiher unterliegen nach und nach der Verlandung.
Unter Verlandung von Gewässern verstehen wir das schrittweise Zuwachsen mit Pflanzen von der Wasseroberfläche bis zum Grund hin. Die Wassertiefe verringert sich durch die von den Pflanzen stammende abgestorbene organische Masse, die am Boden des Gewässers abgesetzt wird. Im Endstadium ist das Gewässer verschwunden. Vielfach entstehen dabei Verlandungsmoore und Sümpfe.
Eine wichtige Rolle bei der Verlandung von Gewässern spielt, wie hier etwas abseits vom Wege im Waldweiher zu sehen, Torfmoos, das schwimmende Decken über der Wasseroberfläche zu bilden vermag. Torfmoose sind biologische Wasserspeicher von großem Wirkungsgrad. Sie vermögen das 20- bis 40-fache ihres Gewichtes an Wasser aufzunehmen und festzuhalten. Sie haben aber auch eine hohe Verdunstungsrate, die das 5-fache einer freien Wasseroberfläche ausmachen kann. Durch Aufnahme und Abgabe von Wasser wirken sie regulierend auf den Wasserhaushalt ihrer Umgebung ein.
Die Torfmoosdecke bietet im Zuge der Verlandung Platz für andere Gewächse wie dem seltenen Fieberklee.