Ein Abstecher zur
Schönen Aussicht
„Regensburg liegt gar schön. Die Gegend musste eine Stadt herlocken; auch haben sich die geistlichen Herren wohl bedacht. Alles Feld um die Stadt gehört ihnen, in der Stadt steht Kirche gegen Kirche und Stift gegen Stift.“
So schrieb Goethe in sein Tagebuch der Italienischen Reise 1786, als er kurz in Regensburg Station machte.
Wer Goethes Sicht auf die Stadt bestätigt sehen möchte, sei zu einem Abstecher in östlicher Richtung eingeladen: durch den Wald und dann entlang des Waldrandes auf die Höhe gehend.
Oben am Waldrand ist ein Waldmantel aus Espe und verschiedenen Sträuchern, darunter die Pannonische Mehlbeere (entlang der Donau aus dem Osten eingewandert), ausgebildet.
Der Blick herab eröffnet die Sicht auf die Donau mit ihrem geografisch nördlichsten Punkt, auf Regensburg und auf die umgrenzenden Höhen. Am Horizont erblickt man die aus Granit und Gneis aufgebauten Berge des Vorderen Bayerischen Waldes. Gegen die Donauebene abgehoben ist der recht steil aufragende Scheuchenberg (rechts von Dom und Walhalla). Diese Landschaft wurde von Albrecht Altdorfer auf dem ersten reinen Landschaftsbild der europäischen Kunstgeschichte verewigt (ca. 1526/28). Der jähe Abbruch des Vorderen Bayerischen Waldes entlang der Donau und des Regens folgt einer alten Störungslinie, die als Donaurandbruch bezeichnet wird. Die durch den Kalkabbau am Keilberg in die Landschaft gerissene Wunde (links vom Dom) markiert bereits den Jura (Grenze beider Naturräume an der Tegernheimer Spalte); dessen Abbruch gegen Regensburg bilden die Winzerer Höhen (ehemals Weinbau!). Im Talkessel eröffnet sich ein grandioser Blick auf Regensburg mit seinen Türmen und Bauten aus alter Zeit wie auch auf verschiedene neuere Anlagen im Umfeld der Altstadt.