Grenz- oder Marksteine
Der Bereich des Natur- und Kulturlehrpfades ist überdurchschnittlich reich an alten Grenzsteinen.
Diese erfreuliche Tatsache ist vor allem darauf zurückzuführen, dass es sich hier um ein zusammenhängendes Waldgebiet handelt. In freier Landschaft, in landwirtschaftlich genutztem Gebiet finden sich alte Grenzsteine nur noch sehr selten. Sie wurden ausgeackert, zerstört, gestohlen oder wurden bei Besitzwechsel überflüssig oder gegen neue Steine ausgetauscht. In jüngerer Zeit fielen sie auch Antiquitätenhändlern und „Souvenirjägern“ zum Opfer. Der Wald bietet gegen all diese Gefahren doch einen gewissen Schutz.
Die hiesigen Wälder waren zudem weitgehend in kirchlich-klösterlichem Besitz und gingen nach der Säkularisierung zum großen Teil in Staatsbesitz über. Die alten Grenzsteine behielten ihre Funktion und wurden unter Änderung der Hoheitszeichen weiter benutzt. Die historisch bedeutendsten Grenzsteine stammen aus dem
16. bis 18. Jahrhundert, schwerpunktmäßig also aus der Barockzeit.
Der älteste Stein trägt die Jahreszahl 1547!
Die meisten Grenzsteine konnten auf Grund der eingemeißelten Inschriften und Wappen eindeutig den Klöstern St. Emmeram (Abkürzung SE; Wappen mit Schlüssel und Palmzweig) und St. Georg Prüfening (Abkürzung CP; Wappenzeichen ein Tatzenkreuz) als ursprünglichen Besitzern zugeordnet werden.
Grenzsteine mit den Initialen HE (für „Herrschaft Etterzhausen“) sind eindeutig jüngeren Datums (Ende 19. Jahrhundert).
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