ein Zeugnis romanischer Kultur
Die romanische Klosterkirche St. Georg in Prüfening wurde 1109 von Bischof Otto von Bamberg für den Benediktinerorden gegründet. Beachtenswert ist die sorgfältige Wahl des Ortes an der im Mittelalter wichtigen Verkehrsverbindung zwischen Regensburg und Nürnberg, die über heute noch in Betrieb befindliche Fähre von Großprüfening nach Riegling führte.
Die Kirche ist ein Zeugnis der cluniazensischen Kirchenreform, der die aus Hirsau stammenden Mönche folgten. Der erste Abt Erminold wurde von einem seiner Mitbrüder wegen der strengen Auslegung der benediktinischen Ordensregel erschlagen. Ihm zu Ehren wurde von einem unbekannten Bildhauer 1283 in der Mitte der Kirche ein viel bewundertes Hochgrab geschaffen. Vom Kloster Prüfening aus wurden zahlreiche Klöster im bayerischen Umfeld besiedelt.
Im Kloster Prüfening entwickelte sich schon im 12. Jahrhundert ein reiches wissenschaftliches Leben, das in einer Bibliothek, einer Schreibschule und einer Buchmalerei Ausdruck fand und sich in besonderen Leistungen auf dem Gebiet der Theologie, der Philosophie und der Medizin niederschlug. Im 18. Jhdt. erlebte das Kloster noch einmal eine kurze Renaissance auf wissenschaftlichem Gebiet.
Die Reformation, der Dreißigjährige Krieg und die mit der Säkularisation 1803 einhergehende Privatisierung des Gebäudekomplexes führten zum Niedergang des Klosters Prüfening und seiner weit reichenden Bedeutung. Seit 1899 ist die gesamte Anlage im Besitz des Hauses Thurn und Taxis. Das leer stehende Schloss wird seit 2002 von der Montessori-Schule genutzt und ist somit einer sinnvollen Nutzung zugeführt.
Blick auf die Türme des Klosters Prüfening, den Scheuchenberg und den Schornstein der ehemaligen Zuckerfabrik |