Ein Hundsgiftgewächs

Singrün - Immergrün

 
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Ein Quellhorizont über dem Eibrunner Mergel tritt hier zu Tage. Die in der Kreidezeit gebildeten Eibrunner Mergel haben eine Mächtigkeit von etwa 6 Metern (Obergrenze bei ca. 400 Höhenmetern) und sind der Hauptgrundwasserträger des Gebietes. Das Wasser stauende Material hat graugrünliche bis gelbliche Farbe, ist sehr schmierig, dicht und lässt sich zwischen den Fingern zu dünnen Würstchen auswalzen.

Das austretende Grundwasser hat oberhalb der Forststraße eine Quellmulde gebildet. Es wurde zur Wasserversorgung von Kleinprüfening teils in einem Brunnen gefasst, teils unter der später angelegten Forststraße hindurch geleitet und in einer künstlich geschaffenen Mulde gesammelt, wo es einen kleinen Weiher bildet, der Hang abwärts entwässert wird. Mit der Fassung des Grundwassers ist die ursprüngliche Quellmulde oberhalb der Forststraße ausgetrocknet.

Zur Begrünung der alten trocken gefallenen Quellmulde hat man den Boden zudeckendes Immergrün, auch Singrün genannt, verwendet. Das Wort bedeutet so viel wie immergrün und ist im gleichen Wortsinn der Name des Platzes „Am Singrün“ in Regensburg. Das Immergrün gehört zusammen mit dem Oleander und verschiedenen in den Tropen beheimateten Pflanzengattungen zur Familie der Hundsgiftgewächse.

Ein Vertreter dieser Familie wird in Afrika zur Herstellung von Pfeilgiften (Strophanthin) genutzt. Unser Immergrün ist dagegen kaum giftig. Es wurde früher als Heilpflanze zur Behandlung von Durchblutungsstörungen des Gehirns genutzt. Das Immergrün ist bei uns Kulturbegleiter. Wenn nicht absichtlich gepflanzt, ist es Gartenflüchtling oder Zeugnis früheren menschlichen Tuns (sehr häufig nahe ehemaligen Burganlagen).

Blüte des Immergrüns