Die Weißtanne

und das Tannensterben

 

Es liegt die Zeit nicht allzu weit zurück, als man allgemein ein Tannensterben beklagte. Man führte es zurück auf die Schadstoffbelastung in der Luft. Zwischenzeitlich haben sich die Tannenbestände wieder etwas erholt, vor allem auch deshalb, weil die Belastung durch Schwefeldioxid in der Luft merklich zurückgegangen ist. Ein allgemeines Tannensterben hat nicht stattgefunden. Dennoch verdient die Bestandsentwicklung der Weißtanne, wie dieser edle, möglichst zu schonende Nadelbaum, vollständig genannt wird, besondere Aufmerksamkeit. Nur noch wenige Weißtannen werden ihr Höchstalter von 500-600 Jahren erreichen. Das Holz gleicht dem der Fichte und wird deshalb ähnlich verwendet. Sehr geschätzt ist der Tannenhonig, der aus von Honigbienen aufbereitetem Blattlaussekret gewonnen wird und sich durch dunkle Farbe und besonderen Geschmack auszeichnet.


Im diesem Gebiet ist die Weißtanne immer wieder anzutreffen. Der Waldabteilungsname Tannet (auch Tannethütte) geht möglicherweise auf eine schon lange bestehende Bestockung mit Tanne zurück, könnte sich aber auch auf die Fichte (zum Teil unglücklich Rottanne genannt) beziehen. Der „dunkle Tann“ bedeutet etwas unscharf so viel wie dichter Nadelwald.

Tannennadeln mit Silberstreifen auf
der Rückseite

Die Weißtanne hat eine lockere Krone, die im Alter an der Spitze wie ein Storchennest abgeflacht ist; die Fichte ist demgegenüber pyramidenförmig zugespitzt. Die Zapfen der Tanne stehen aufrecht und zerfallen noch am Baum bis auf die stehend bleibende Zapfenspindel; Fichtenzapfen hängen und lösen sich als Ganzes vom Baum. Die Nadeln stehen meist in einer Ebene an den Zweigen, sind flach, vorne stumpf mit Einkerbung endend, oben dunkelgrün, unten mit zwei Silberstreifen versehen; bei der Fichte sind sie am Zweig meist in vielen Richtungen schraubig angeordnet, vierkantig, stechend spitz und allseitig dunkelgrün glänzend.

Vergleich der Baumkronen von Weißtanne und Fichte
Storchennestkrone der Weißtanne
Pyramidenförmige Fichtenkrone
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