Die Hasel
Sinnbild der Fruchtbarkeit
Der Haselstrauch gilt als Sinnbild der Fruchtbarkeit. Ein deftiger Volksspruch besagt: „Viele Haselnüsse, viele uneheliche Kinder“. Zum Ruf großer Fruchtbarkeit ist die Hasel wohl deshalb gelangt, weil sie, falls nicht von anderen Pflanzen bedrängt, Jahr für Jahr eine große Menge Haselnüsse produziert. Außerdem ist sie sehr austriebsfreudig. Auf den Stock gesetzt, treibt sie in zahlreichen rutenförmigen neuen Sprossen aus; auch über Wurzelbrut vermehrt sie sich reichlich. Sie ist lichtbedürftig und findet sich dementsprechend an Waldrändern und in lichten Gebüschen. Die Hasel ist ein Birkengewächs, ebenso wie die hier benachbart stehenden Gehölze die Birke und die Grau-Erle.
Im Gegensatz zur Birke sind die Blätter von Hasel und Grau-Erle ziemlich groß, am Grunde bei der Hasel mit einer herzförmigen Ausbuchtung, bei der Grau-Erle ohne diese.
In der Nacheiszeit hat die Hasel unser Gebiet vor etwa 8000 Jahren erreicht, später als Birke und Kiefer. Das hängt mit ihrer geringeren Wanderungsgeschwindigkeit wie auch mit ihrem etwas höheren Wärmeanspruch zusammen. Die recht großen, essbaren Haselnüsse wurden durch Tiere (Vögel, kleine Nager) langsamer transportiert als die sehr kleinen vom Wind verfrachteten Früchte und Samen von Birke und Kiefer. Der höhere Wärmeanspruch der Hasel zeigt sich auch darin, dass sie sich mit ihrem Vorkommen nicht so weit nach Nordeuropa ausdehnt wie Birke und Kiefer. Haselnüsse waren schon für den vorgeschichtlichen Menschen willkommene Nahrung.