Warum Espenlaub zappelt
Die Zitterpappel
oder Espe
Zitternd wie Espenlaub, so sagt man gerne im übertragenen Sinne. Selbst im leisesten Luftzug bewegen sich die rundlichen Blätter der Zitter-Pappel oder Espe, wie sie auch genannt wird, hin und her, während dies die Blätter der anderen umstehenden Baumarten ohne Bewegung hinnehmen. Wer sich den Blattstiel einer Espe ansieht, erkennt die Mechanik dieser Bewegungen: der Blattstiel ist lang und dabei vor dem Übergang in die Blattfläche bandartig zusammengedrückt; dies ermöglicht das Pendeln des Blattes im Windzug. Wozu das gut ist? Vielleicht wird durch das Mitgehen der Blattflächen mit dem Wind die Transpiration, also der Wasserverlust der Blätter, gegenüber einem starr dem Windzug ausgesetztem Blatt etwas verringert.
Die lichtbedürftige Zitter-Pappel ist ein Gehölz der dem Winde stärker ausgesetzten Waldmäntel, Schläge und Hecken. Mit ihren durch den Wind verfrachteten Samen und ihrer Fähigkeit, aus den Wurzeln auszutreiben (Herden bildend durch Wurzelbrut) tritt sie oft als Erstbesiedler (Pioniergehölz) auf. Unter Extrembedingungen mag sie gelegentlich auch Krüppelwuchs zeigen. Wie bei den nahe verwandten Weiden ist das sehr weiche Holz nicht sehr vielseitig verwendbar.
Sehr schnell wachsende Hybrid-Pappeln sind Kreuzungen der heimischen Schwarzpappel mit amerikanischen Pappelarten. In kurzen Umtriebszeiten liefern Pappel-Kulturen viel Biomasse, die zur Gewinnung von Papier und Heizenergie genutzt werden kann. Pappelkulturen wirken einförmig und können den Boden stark auslaugen.
Blätter der Zitter-Pappel